Greuth
Greuth, aus einem Rodungsvorgang entstanden, worauf der Name hinweist, hat sich wahrscheinlich bereits in der Würzburg Kolonistation des 10. Jahrhunderts entwickelt.
Obwohl der Ort kirchlich ursprünglich zur Pfarrei Schnaid gehörte – und erst nach Bildung der Pfarrei Zentbechhofen zu dieser gezogen wurde – war der Zehent zu Greuth Würzburger Lehen, den 1303 die Ministerialen von Nainsdorf innehaben. Dieser Zehnt kam bald in den Besitz der Gebrüder Wolfersdorfer, die ihn 1327 an Hermann Ungelter zu Bamberg veräußern, der ihn dem Kloster Schlüsselau weiterverkauft.
Greuth war „unbezimmertes Rittergut”, d.h. adeliger Besitz ohne Haus, zu dem einige Teiche und Gefälle gehörten. Im 16. Jahrhundert in Besitz der Seckendorff, ging Greuth 1601 an Ursula von Eyb, eine Tochter Sigmunds v. Seckendorff, über. 1723 kaufen die Schönborn das Gut von den Erben des 1722 verstorbenen Bamberger Domdekans Reinhard Anton von Eyb für 6883 Gulden.
„Bereits 1692 wurde in Greuth eine Ziegelei errichtet. Eine Kapelle wird erstmals 1710 erwähnt und 1887 erweitert und restauriert.” Die Zent Bechhofen, die die Hohe Gerichtsbarkeit über Greuth wahrnahm, stellte hier einen eigenen Gerichtsschöffen auf, um Übergriffe des Dorfherrn, der Grafen von Schönborn, zu verhindern. Die elf Familien, die am Ende des 18. Jahrhunderts in Greuth wohnten, hatten eine Bauholzgerechtigkeit am fürstlichen Windwald.
1802 fiel der Ort an Bayern. 1807-1848 wurde die Patrimonialgerichtsbarkeit vom schönbornschen Gericht Pommersfelden ausgeübt.